Computer Modell Katalog

PC 80486 & kompatible

Alle PC Prozessoren der x86 Generation sind bis dato grundsätzlich abwärtskompatibel. Das bedeutet, daß ein Programm für einen 8088 auch auf einem Pentium funktionieren wird, nur eben schneller, jedoch ohne die neuen Funktionen und Features des modernen Prozessors nutzen zu können. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit einer CPU wird generell von zwei Faktoren bestimmt : durch die Taktfrequenz und des weiteren davon, wie viele Befehle die CPU pro Takt verarbeiten kann. Bei einem 386DX Prozessor benötigt ein Befehl beispielsweise in der Regel 5 Takte, bei einem 486er DX durchschnittlich 1-2 Takte, und eine Pentium CPU schafft bis zu drei Befehle in einem Takt. Gerade in diesem Punkt unterscheiden sich die Modelle der verschiedenen Hersteller.
Intels 80486 wurde Ende 1989 eingeführt, die ersten Systeme mit diesem Chip kamen im Laufe des Jahres 1990 auf den Markt. Auch dieser Prozessor wurde, wie alle seine Vorgänger, in unterschiedlichen Varianten mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen von verschiedenen Herstellern produziert. Der 486er Prozessor ist in stromsparender CMOS Technologie ausgeführt, voll kompatibel zum 80386 und verfügt wie dieser über ein 32-Bit Register, einen 32-Bit Datenbus und einen 32-Bit Adressenbus. Auf einem daumennagelgroßen Stück Silizium sind 1.2 Millionen Transistorfunktionen untergebracht, viermal soviel wie bei einer Intel 80386er CPU (zum Vergleich wurde der Cyrix 486SLC mit 600.000, AMD 486 mit 930.000, Cyrix 486DX mit 1.1 Millionen und Intels 486 DX4 [1994] mit 1.6 Millionen Transistorfunktionen ausgestattet). Der 486DX enthält eine Verarbeitungseinheit, einen mathematischen Coprozessor, eine Speicherverwaltungseinheit und 8 Kilobyte internen Cache Speicher (sog. Level One Cache). Dieser Speicher ist in der Hauptsache für die Verdoppelung der Geschwindigkeit gegenüber den älteren 386er Systemen mit gleicher Taktfrequenz verantwortlich.

Typen :

AMD   80486SX      [486DX ohne mathematischen Coprozessor]
AMD   80486SX2     [486DX ohne mathematischen Coprozessor & doppelter Geschwindigkeit]
AMD   80486SXLV    [486DX ohne mathematischen Coprozessor ; Stromsparvariante]
AMD   80486DX      [CPU mit integriertem Coprozessor]
AMD   80486DX2     [CPU mit doppelter Geschwindigkeit & Coprozessor]
AMD   80486DX4     [CPU mit dreifacher Geschwindigkeit & Coprozessor]
AMD   80486DX5     [CPU mit vierfacher Geschwindigkeit & Coprozessor]
AMD   80486DXLV    [CPU mit integriertem Coprozessor ; Stromsparvariante]
Cyrix 80486SLC     [CPU o. Coprozessor mit 1 KB Cache ; CX387SLC optionale FPU]
Cyrix 80486DLC     [CPU o. Coprozessor mit 1 KB Cache ; CX487DLC optionale FPU]
Cyrix 80486DR2     [CPU m. Coprozessor mit 1 KB Cache]
Cyrix 80486S       [CPU o. Coprozessor mit 2 KB Cache ; CX487S optionale FPU]
Cyrix 80486SLV     [CPU o. Coprozessor mit 2 KB Cache ; CX487S optionale FPU ; Stromsparvariante]
Cyrix 80486S2      [CPU o. Coprozessor mit 2 KB Cache ; doppelte Geschwindigkeit ; CX487S optionale FPU]
Cyrix 80486DX      [CPU mit Coprozessor & Write-Back Enhanced Strategie]
Cyrix 80486DX2     [CPU mit doppelter Geschwindigkeit & Coprozessor & Write-Back Enhanced Strategie]
Cyrix 80486DXLV    [CPU mit Coprozessor & Write-Back Enhanced Strategie ; Stromsparvariante]
Cyrix 80486DX2LV   [CPU mit doppelter Geschwindigkeit & Coprozessor & Write-Back Enhanced Strategie ; Stromsparvariante]
IBM   80486BL3     [CPU o. Coprozessor mit 16 KB Cache ; 387DX optionale FPU ; 3.3 Volt Variante]
IBM   80486SLC2    [CPU o. Coprozessor mit 16 KB Cache ; 387SX optionale FPU]
IBM   80486SXSL    [CPU o. Coprozessor ; keine FPU Aufrüstung möglich]
IBM   80486DX2     [CPU mit doppelter Geschwindigkeit & Coprozessor]
IBM   80486DLC3    [CPU o. Coprozessor mit 16 KB Cache ; 387DX optionale FPU ; Stromsparvariante]
Intel 80486SX      [486DX ohne mathematischen Coprozessor]
Intel 80486SX2     [486DX ohne mathematischen Coprozessor & doppelter Geschwindigkeit]
Intel 80487SX      [486SX mit mathematischen Coprozessor]
Intel 80486DX      [CPU mit integriertem Coprozessor]
Intel 80486DX2     [CPU mit doppelter Geschwindigkeit & Coprozessor]
Intel 80486DX4     [CPU mit dreifacher Geschwindigkeit & Coprozessor & 16 KB internem Cache]
Intel 80486DX&EW5  [CPU mit Coprozessor & Write-Back Enhanced Strategie]

Vorsicht ! Die Pinbelegung des 80487SX und des 80486DX sind unterschiedlich, obwohl es sich bei beiden CPUs um den gleichen Typus handelt. Durch das Einsetzen eines 80487SX wird die bisherigen 80486SX CPU auf dem Mainboard vollständig abgeschaltet. Bis auf die unterschiedliche Pinbelegung gibt es keinen Unterschied zwischen einem 486-Overdrive und einem 486DX2. Versionen von SGS Thomson oder Texas Instruments entsprechen in ihrer Beschriftung den Intel Originalen und verfügen über keinerlei spezielle Merkmale. Ein DX2 Prozessor arbeitet mit interner Taktverdoppelung, es ist somit möglich, jedes DX Board durch Tausch der CPU zu beschleunigen. Für die Verwendung einer DX4 CPU mit interner Taktverdreifachung ist ein Motherboard mit Ziff Sockel 6 [235 Pins - 19x19 PGA Layout]oder Ziff Sockel 3 [237 Pins - 19x19 PGA Layout / 3,3-5 Volt] notwendig, bzw. für die Verwendung in einem Ziff Sockel 1 [169 Pins - 17x17 PGA Layout] bzw. 2 [238 Pins - 19x19 PGA Layout] Board ist ein externer Spannungsregler notwendig. DX4 CPUs arbeiten überlicherweise mit 3,3 Volt Spannung, während alle vorherigen CPU Versionen des 486 mit 5 Volt arbeiten. Der Original DX aus dem Hause Intel benötigt bei 33 MHz maximal 0,9 Ampere (verbraucht bei 5 Volt also 4,5 Watt], bei der 50 MHz sind es 1,0. Die DX2 Version erhöht den Stromfluss auf 1,2 Ampere in der Version mit 66 MHz interner Taktfrequenz.

Als die DX2 Serie auf den Markt kam, war Intel bereits mit der Entwicklung des Pentium beschäftigt und wollte eine entsprechende abgespeckte (32 Bit) Version auch für die 486er Systeme verfügbar machen. Dieser Chip - offiziell als Pentium Overdrive bezeichnet, bekannter aber unter seinem Codenamen P24T - ließ weit mehr als zwei Jahre auf sich warten und erschien schließlich im Frühjahr 1995. Die dafür vorgesehene Fassung ist dagegen bereits im Herbst 1993 eingeführt worden -> der Socket 2 mit 238 Pins, der sowohl SX/DX/DX2 und P24T Prozessoren aufnehmen kann. Der Datenbus dieses Socket ist nach wie vor 32 Bit breit - der P24T somit eine Art Pentium SX. Für den Betrieb des P24T ist eine aktive Lüftung mit Hilfe eines Lüfters notwendig, da sich in der Praxis öfter Überhitzungsschäden gezeigt haben. Aufgrund dieser Probleme wurde die Arbeitsspannung des P24T auf 3,3 Volt gesenkt und der DX4 Overdrive generiert : Technisch entspricht dieser Prozessor dem ehemals geplanten Pentium Overdrive, benötigt jedoch bis zu 30% weniger Spannung.